Weihnachtskarpfen
Nach wie vor gilt der Weihnachtskarpfen als beliebte Speise am Heiligen Abend. Dieses Ritual hat einen religiösen Ursprung, da der 24. Dezember streng genommen als Fasttag gilt, an dem kein Fleisch gegessen werden darf. Die Mönche waren jedoch einfallsreich und zählten alles, was im Wasser schwimmt, nicht zu den fleischlichen Genüssen. So wurde der köstliche Karpfen zum traditionellen Festtagsmenü erkoren.
Steirische Fischereiwirtschaft
Die Teichwirtschaft in der südlichen Ost- und Weststeiermark, im Bezirk Murau, sowie im Bezirk Hartberg spielt eine wichtige Rolle. Auf einer Teichfläche von knapp 1000 ha werden in der Steiermark ca. 600 Tonnen Fisch, davon vorwiegend Karpfen, produziert.
Karpf’ ist nicht gleich Karpf’
Eine Studie, durchgeführt von Dr. Meinrad Lindschinger vom Institut für Ernährung und Stoffwechselkrankheiten in Laßnitzhöhe, räumt mit dem Image des „fetten Fisches“ auf und bestätigt die positiven Eigenschaften des Karpfens: „Der Ruf als Fettbombe ist unbegründet!“ Wie die Studie zeigt, erhöht sich der Cholesterinspiegel auch nach regelmäßigem Karpfenverzehr nicht. Im Gegenteil, die günstige Zusammensetzung des Fischfettes, hier sind vor allem die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren verantwortlich, schützt die Gefäße und somit das gesamte Herz-Kreislaufsystem. Omega-3-Fettsäuren sind zudem wichtig für das Immunsystem, mindern die Entzündungsneigung im Gewebe und senken die Thrombosegefahr. Ausschlaggebend für ein günstiges Fettsäurenmuster sind Haltung und Fütterung. Leben die Karpfen in gesunden Teichen zusammen mit anderen Fischarten, dann steht ihnen viel Naturfutter zur Verfügung. Eine entscheidende Rolle spielt auch die Zufütterung. So lässt sich der Anteil an ungesättigten Fettsäuren erhöhen und der Fettanteil wird insgesamt reduziert. Der steirische Karpfen hat einen minimalen Fettgehalt von 5 – 7 % und ist somit gleich fettarm wie die Forelle. Weiters enthält der Karpfen den höchsten Anteil an Jod untern den Süßwasserfischen.